Lasst Grenzsteine sprechen- Teil 4 - Teufelsmühlen

Nach und nach gibt der Teufelsgrund seine Geheimnisse preis
Für ein klares Bild braucht es aber noch umfassende Recherche!

Am Samstag, 20.07.2024, fand der 4. und letzte Teil der Wanderung „Lasst Grenzsteine sprechen“ statt. Fast 50 Personen fanden sich trotz der heißen Witterung am Startpunkt Kreuzung AB 18/AB 12 Einfahrt Omersbach in der Nähe Langes Hellchen bzw. des Steinrückenweges, ein.

Foto: privat

Gleich zu Beginn wurde über den „Ameisenhof“ informiert, der zwischen Oberkrombach und Omersbach gelegen war und aus 70 – 80 Morgen Feld, allerdings ohne Gebäude, bestand. Der genaue Standort ist aber nicht bekannt. Eigentümer des Hofes war das Kloster Seligenstadt.

Entlang der alten Gemarkungsgrenze Krombach, anschließend Dörnsteinbach vorbei am Tannenhof und Niedersteinbach am Schlehenhof, ging es zum Rothenberghof.
Der „Rodungsberghof“ war ebenfalls Eigentum des Klosters Seligenstadt; er besaß 69 Morgen = 13,14 ha – Feld und Wiesen und 76 ½ Morgen = 14,57 ha – Wald. 4 oder 5 Gebäude bildeten die Hofanlage.

Der Rothenberghof hat bis etwa 1860 bestanden und gehörte dem Staatsminister Freiherr Carl Friedrich von Savigny vom nahe gelegenen Hof Trages.
Die Gebäude wurden abgebrochen, Äcker und Wiesen aufgeforstet. Kleinere Gebäudereste waren bis in die 1980 Jahre im Hochwald zu erkennen. Später wurden auch diese zum Wegebau verwendet. Ein örtlicher Hinweis auf den Rothenberghof fehlt allerdings.

Anschließend ging es über den „steilen Weg des Spessartprojektes“ zur 1 km entfernten Teufelsmühle.

Die Obere Mühle wurde 1830, die Untere Mühle 1866 und die Mittlere Mühle 1893 abgebrochen. Während man bisher die Entstehung der Mühlen Mitte des 18. Jahrhundert annahm, ist die Obere Mühle im Gerichtsbuch der Gemeinde Geiselbach von 1529 bereits im Jahre 1562, also rund 200 Jahre früher erwähnt.
In der Zeitschrift Spessart 10/1952 wird von einem Überfall auf den Müller 1828 berichtet; der Müller sei an der Schussverletzung verstorben. Quellen zu diesem Ereignis fehlen.

Auf dem Fundament des Nebengebäudes der Mittleren Mühle wurde 1910 durch den Omersbacher Zimmerer und Maurer Karl Fleckenstein ein Jagdhäuschen errichtet. Bauherr war der Jagdpächter Wilhelm Lamster aus Frankfurt.
Zwischen dem 1. Und 2. Weltkrieg wurde die Jagdhütte aufgestockt. Genauere Zeitangaben fehlen. Der gastronomische Bereich wurde ab 1949 durch Alfred Hofmann, Sohn des Schreiners Kilian Hofmann, entwickelt. Eine Ausstellung gab weitere detaillierte Einblicke in die örtliche Situation und die einzelnen Themen.

Foto: Privat

Dr. Gerrit Himmelsbach erläuterte in gewohnt fachlich fundierter Weise die geschichtlichen Zusammenhänge der napoleonischen Zeit, der Vogtei Geiselbach und die des Teufelsgrundes im Besonderen.

Foto: privat
Das Bild zeigt die Eigentümerfamilie der Teufelsmühle, Dr. Gerrit Himmelsbach vom Archäologischen Spessartprojekt, Bürgermeisterin Marianne Krohnen und Gunter Krohnen vom Geschichtsverein Geiselbach-Omersbach e.V. der recherchiert hat.

Mit herzlichem Dank an alle Teilnehmer, an Dr. Gerrit Himmelsbach vom Archäologischen Spessartprojekt, die Volkshochschule Kahlgrund-Spessart, die Gemeinde Geiselbach, die Eigentümer der Teufelsmühle und die Omersbacher Jagdpächter, die für das leibliche Wohl und die Vorbereitung der Wanderstrecke sorgten, ging die Veranstaltung zu Ende.

Allen an der Veranstaltung Mitwirkenden Danke.

  


Bürgermeisterbroschüre

Die Broschüre
„Die Bürgermeister der Gemeinden
Geiselbach und Omersbach
1818 – 1984“

ist ab sofort im Rathaus erhältlich.
Schutzgebühr 2,00 €/Stück

Wir bitten, diese Broschüre
aufmerksam zu lesen und
nehmen Ergänzungshinweise oder
Korrekturen gerne entgegen.


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