Jakob Heilmann, 1846 – 1927
Geheimer Kommerzienrat, Architekt und Baumeister
Jakob Heilmann wurde am 21. August 1846 in Geiselbach als ältestes Kind des Glaser- und Schreinermeisters Peter Heilmann und seiner Frau Margarethe geboren.
Nach dem Besuch der Volksschule in Geiselbach und der Gewerbeschule in Aschaffenburg besuchte er 1862 die Baugewerkschule in München und hospitierte an der Polytechnischen Schule (1865 Baumeisterprüfung). Nach Studienaufenthalten in Zürich (Polytechnikum) und Berlin (Bauakademie und Meisteratelier von H. Gropius) begann er 1866 als 20-jähriger als Eisenbahnbauunternehmer in München und baute verschiedene Teilstrecken im Alpenvorland und in der Oberpfalz zum Teil auf eigene Rechnung.
Seit 1877 widmete sich Heilmann dem Hochbau. Allein errichtete er 1887 die Familienhäuser-Kolonie Nymphenburg/Gern in München. Später entstanden weitere Siedlungen im Isartal, so z.B. Harlaching, Solln, Pullach und Ebenhausen.
Nach 1890 entstanden auf seine Initiative hin die Isarwerke, ein System von Staustufen im Isartal zur Gewinnung von Elektrizität, die seine Firma ausführte. Gleichzeitig erschloss Heilmann im Münchener Stadtteil Sendling Gelände zur Ansiedlung industrieller Betriebe.
Nachdem sein Schwiegersohn Max Littmann Teilhaber des Unternehmens geworden war, wandte er sich in zunehmendem Maße der Ausführung repräsentativer Villen und anderer großer Gebäude zu (u.a. in München: Schackgalerie, Prinzregententheater, Psychiatrische Klinik, Häuser der Dresdner Bank und der Süddeutschen Zeitung, Kaufhäuser Hertie und Oberpollinger, außerdem Theater in Bad Kissingen, Charlottenburg, Weimar, Posen, Hildesheim und Stuttgart).
1896 wurde die Fa. Heilmann und Littmann mit dem Neubau des Münchener Hofbräuhauses beauftragt, dem mehrere große Brauhäuser folgten.
Jakob Heilmann wurde am 24. Dezember 1901 zum Kommerzienrat, zum Neujahrsfest 1912 zum Geheimen Kommerzienrat ernannt. Jakob Heilmann starb am 15. Februar 1927 in München.
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